5. Tag, 80 km

Saint-Satur - Orléans

 

Die Wäsche war überhaupt nicht trocken geworden, kein bisschen, und der Wäschetrockner war kaputt. Mist! Dann eben in Orléans.

 

Wieder wollten wir ein Stück mit dem Zug überbrücken. Diesmal war der Bahnhof nur ca. zwei Kilometer entfernt. Der Zug fuhr um 10.57 Uhr. Wir brachen um 10.30 Uhr auf - für alle Fälle.

Der Bahnhof ist ein besserer Gartenzaun. "Hoffentlich hält hier überhaupt ein Zug". Aber tatsächlich. Der Zug fuhr ein, wir sahen kein Fahrradzeichen an den Türen und bevor wir großartig suchen konnten, signalisierte uns eine Schaffnerin, dass wir einfach einsteigen könnten. Die Türen waren schmal und hoch, aber es gelang mit viel Gezerre und Hilfe von Innen die beladenen Fahrräder in den Zug zu wuchten. Sie standen jetzt total im Weg, aber die Schaffnerin meinte, dass sei okay; bis der Zugchef kam. Der hat seine Ausbildung bestimmt bei der Deutschen Bahn genossen - er konnte auch etwas Deutsch - und machte uns klar, dass das ja wohl nicht ginge. Und das in französischen Zügen die Fahrradplätze IMMER ganz vorne und ganz hinten seien. Was nicht stimmt. Wir hatten es schon anders erlebt und erlebten es auch noch mehrmals anders. Egal. Er konnte motzen und die Fahrräder blieben trotzdem wo sie waren. Wir fuhren ja auch nur ein knappes halbes Stündchen bis Gien.

 

Dort die Fahrräder wieder raus. Treppen! Und auf einer Alternativroute suchten wir Anschluss zu der "Route six". Da wir nur nach der Karte fuhren, landeten wir, trotz korrektem Kartenlesens auf einem fast unbefahrbaren Damm. Egal - durch. Aber das kostet immer Zeit.

Wir machten Rast in Sully-sur-Loire. Der Besuch eines Supermarchés brachte uns nicht die gewünschten Sandwiches ein, aber immerhin Teilchen und Saft. Also doch richtig in den Ort hinein, der ein kleines hübsches Château besitzt. Dort gab es keinen Bäcker der offen hatte. Sowas! Aber, man höre und staune, einen Kebap-Laden. Immerhin, das musste reichen. Wir setzten uns am Ufer der Loire ins Gras und machten eine schöne Rast.

Und weiter! Bald spielte uns die nur halb vorhandene Markierung wieder einen Streich - ärgerlich; und in Châteauneuf-sur-Loire war die Loire-Brücke schlecht ausgeschildert. Wir mussten uns nach einer kurzen Phase der Orientierungslosigkeit durchfragen. Auch geschafft!

Jetzt ging es wieder rund. Gute Wege, die Landschaft wurde wieder hübscher und wir erreichten relativ entspannt Orléans.

 

Zum Campingplatz war es dann doch noch eine Ecke zu fahren. Es war ein einfacher Camping municipale. Aber er war okay. Leider ohne Waschmaschine oder Wäschetrockner. Ich fuhr schnell im nahen Hypermerché etwas einkaufen, während mein Sohn sich ausruhte.

Dann machten wir uns, statt die Stadt anzuschauen, gemeinsam auf die Suche nach einem Waschsalon. Es war gegen 20.40 Uhr. Wir fragten uns durch. Der erste, den wir fanden, hatte schon seit 20 Uhr zu. Die Tür stand aber offen. Dummerweise war der Waschmittelspender kaputt. Den nächsten verfehlten wir nur knapp. Der machte um 21 Uhr zu. Wir suchten noch eine Weile, gaben dann aber entnervt auf.

Ich wusch die Sachen nochmal flüchtig durch - in einer Plastiktüte mangels Beckenstöpsel -  und hängte sie wieder auf, in der Hoffnung, dass sie am nächsten Tag wenigstens ein bisschen trocken sein würden. Dann schnell noch was Essen und Nachtruhe.

 

→ 6. Tag