8. Tag, 82 km

Tours - Saumur


Leider entdeckte ich am nächsten Tag, dass der Schaltzug fast gerissen war. Gott sei Dank gab es unweit des Campingplatzes ein großes Sportgeschäft mit einer gut ausgestatteten Fahrradabteilung. Dort erstand ich auch gleich einen Bremszug. Sicher ist sicher. Der war dann schnell am Fahrrad befestigt und wir konnten losfahren.

 

Die Routenführung durch das Naherholungsgebiet von Tours ist abenteuerlich. Eigentlich schön, aber ungeheuer zeitraubend, da man immer wieder unerwartete Abbiegemanöver, kleine Zugangsbarrieren, Ampeln und sonstige Hindernisse zu überwinden hatte. Dann weiter am Cher. Schön zu fahren und schön zu schauen.

 

Wir fuhren zu unserem dritten Schloss, dem Château Villandry, das besonders bemerkenswerte Rennaissance-Gärten hat. Auch das Schloss ist sehr ansehnlich.

Besonders beeindruckt hat mich, dass der Nutzgarten genauso akkurat und gartenarchitektonisch angelegt ist wie die Schmuckgärten. Um jedes Beet gab es eine Buchsbaumhecke. Und ganz außen war jeweils ein großes Viereck von schönen Blumen umrahmt. Doch hier sollen lieber die Bilder sprechen, die es in der Bildergalerie gibt.

 

Weiter ging die Fahrt. Wir trafen endlich wieder auf die Loire. Das Tolle an diesem Fluss ist ja, dass er erst ab Nantes von der Schifffahrt genutzt wird. Außer den Motorbooten für Wasserski habe ich kein einziges Schiff auf der Loire gesehen, seit wir hinter Nevers auf sie getroffen waren. Der Fluß ist noch in relativ ursprünglichem Zustand. Die vielen Sandbänke, Verzweigungen, Seitenarme und Inseln machen aus ihr einen wirklich besonderen Fluss.

Kurz vor Saumur, unserem Ziel, schlängelt sich die Route um die recht befahrene Hauptstrasse. Mal rechts in kleine Nebenstraßen, mal links den Berg hoch, um nach 500 Metern wieder nach unten zu fahren, wieder rüber auf die andere Seite. Das nervte uns mächtig. Man hat den Eindruck, wie manchmal auch schon bei anderen Routenabschnitten, dass die Routenplaner fast schon panisch versucht haben, Fahrradfahrer und Autofahrer nicht zusammentreffen zu lassen. Als wir an eine Stelle kamen, an der es mit 18% Steigung den Berg hinauf geht, streikten wir und fuhren problemlos auf der Hauptstraße nach Saumur.

 

Der Campingplatz war groß. Leider wurde uns aber nur ein sehr kleiner Platz zugewiesen. Extra für Loire-Fahrrad-Touristen. Doof! Auch der Weg zu den Sanitäranlagen war irgendwie seltsam. Aber es gab ein Piscine, das wir natürlich sofort testeten. Dann noch Einkaufen und eine kleine Besichtigungstour durch Saumur. Ein kleines aber feines Städtchen.

 

→ 9. Tag