9. Tag, 75 km

Saumur - Angers

Letzter Tag der Fahrradtour


Wir kamen schon vor 10 Uhr vom Campingplatz weg und fuhren zügig Richtung Angers. Dort wollten wir dann den Zug bis nach St. Nazaire nehmen. Es war unser letzter Tag, und wir wollten endlich an den Atlantik.

 

Gleich hinter Saumur gab es wieder eine sehr seltsame Routenführung. Dann lange Zeit bequem an der Loire entlang. Schön ist es dort. Wieder ein seltsamer Schlenker der Routenführung. Diesmal scheint die betroffene Gemeinde darauf bestanden zu haben, dass die Streckenführung durch ihr Dorf geht. Wir weigerten uns wieder und fuhren auf der Hauptstraße weiter. Jetzt war es langsam Zeit für unsere Mittagsrast, aber dummerweise gab es nirgends Sandwiches zu kaufen. Bei der Suche nach einem entsprechenden Geschäft kamen wir von der Route ab, und wurden mit viel Verkehr und viel Gegenwind bestraft. Kurz vor Angers dann wenigstens ein Bäcker, der sowas Ähnliches wie Pizza hatte.

 

Auf dem weiteren Weg kamen wir zu einer kleinen Fähre zur Überquerung eines Kanals. Es hatten zwei Fahrräder darauf Platz und man musste sie mit Muskelkraft mit Hilfe einer Kette vom einen zum anderen Ufer ziehen. Abenteuer!

Der letzte Abschnitt war dann nochmal anstrengend. Die Route verlief durch eine Art Industriepark. Ein ehemaliges Schieferabbaugelände, das man zum Besucher- und Informationspark umgestaltet hatte. Bestimmt interessant, aber wir waren nicht in der Stimmung.

 

Dann endlich in der Stadt. Wir waren früh da. Gegen 15 Uhr. Der Zug fuhr erst um 18.17 Uhr. Wir schlenderten mit dem Fahrrad durch die Stadt, setzen uns zweimal in eine Bar, dann ließ ich mir noch bei einem Coiffeur Haare und Bart schneiden - welch ein Luxus, und dann war es doch Zeit für den Zug.

Beim Zugfahren in Frankreich ist sehr ungewohnt, dass auf dem Abfahrtsplan keine Gleisangaben stehen. Die werden erst etwa 20 Minuten vor Ankunft des Zuges in der Halle bekannt gegeben. Merkwürdig. Unser Zug hatte Verspätung.

Wir waren inzwischen erfahren genug, um unsere Fahrräder problemlos im Zug zu verstauen. Jetzt hatten wir über eine Stunde Zeit uns auszuruhen und zu lesen, während der Zug die Kilometer fraß, die wir aus Zeitgründen nicht mehr geschafft hätten.

 

In St. Nazaire stiegen wir dann aus. Jetzt nochmal in den Sattel schwingen und in 45 Minuten die noch fehlenden Kilometer zu unserem Campingplatz in Pornichet abradeln. Wir hätten mit dem Zug sogar bis Pornichet durchfahren können. Aber ich hatte die Fahrkarten schon gekauft, bevor ich mich für einen Campingplatz entschieden hatte.

 

Und jetzt vier Tage Strand!