Eckernförde

29.08.2014

Diesmal nicht Frankreich. Zwar schweren Herzens, aber aus verschiedenen Gründen war uns diesmal die Ostseeküste lieber. Ein wichtiger Grund: Wir sind beim Segeln nicht von den Gezeiten abhängig.

 

In Kiel waren wir schon mal, so sind wir noch ein bisschen weiter nach Norden gefahren und haben uns einen Campingplatz bei Eckernförde gesucht. Der hatte auch Bootsliegeplätze und eine Sliprampe. Die war leider nicht so toll, da sie nicht wirklich bis ins Wasser ging. Der Untergrund war sehr steinig. Das Manövrieren mit dem Slipwagen alles andere als leicht. Auch das "Ablegen" und besonders das "Anlegen" war wegen der Steine heikel, denn zumindest das Ruderblatt wollte ich doch bis möglichst zum Schluss unten lassen, um nicht manövrierunfähig zu werden und von einer Welle gegen die Steine gedrückt zu werden. Außer ein paar Schrammen am Ruderblatt ist aber nichts passiert.

 

Der Campingplatz selbst war ganz okay. Die Lage: traumhaft und sehr ruhig. Außer am Wochenende, denn da kamen die Besitzer der Jahresstellplatzwohnwagen und benahmen sich nicht anders, als in einer Einfamilienhaussiedlung: Rasenmähen und bis tief in die Nacht Musik und lautes Palaver. Die sanitären Einrichtungen: so lala. Besonders generv hat micht, dass man für das warme Wasser extra zahlen muss, sogar beim Abspülen. Dann gab es natürlich die obligatorische deutsche Mittagspause von 13 bis 15 Uhr, wo auch die Schranke zum Campingplatz geschlossen blieb. Aber den Abschuss bildete die Müllentsorgung: Es gab eine genau festgelegte halbe Stunde pro Tag, an dem die großen Müllcontainer offen waren. So zog jeden Tag zur gleichen Zeit eine Müllkakrawane über den Campingplatz. Absurd!

 

Das Wetter war am Anfang sehr gut. Windig und warm. Genau das, was wir für's Segeln erhofft hatten, denn uns reizten diesmal Windstärken jenseits von 3 Bft. Schon direkt am Ankunftstag nutzten wir die Gunst des guten Windes und segelten noch eine Abendrunde. Es war super. So schnell waren wir noch nie unterwegs gewesen. Und es sollte noch besser werden. Wie wir später heraus fanden, waren wir an einem anderen Tag bei bis zu 6 Bft auf dem Wasser. Da reichte unsere Erfahrung noch nicht, um hoch am Wind zu segeln oder gar mit Spinnaker unterwegs zu sein, aber wir waren auch so sehr sehr schnell. Die Wellen waren für uns beide Herausforderung genug, besonders raumschots. Es hat unglaublich viel Spaß gemacht.

 

Die letzten paar Tage war das Wetter dann sehr unbeständig, ständig zogen dunkle Wolken auf, die auch kurze Gewitter brachten. Wir waren zwar auch da noch Segeln, aber es war nicht mehr so entspannt. Der letzte Trip begann mit so wenig Wind, dass man dachte, das lohnt sich nicht. Bei etwas mehr Wind aufgetakelt und ins Wasser geschoben. Kaum losgefahren, da brachten große dunkle Wolken, die weiter weg noch so klein und weiß aussahen, ziemlich viel Wind. Also hatte ich falsch getrimmt, wir hatten nicht die richtigen Klamotten an und nach 30 Minuten und mindestens 30 Komplettduschen für meinen Vorschoter, der natürlich anfing zu frieren, ging es wieder an Land.

 

Da wir zum Segeln an die Ostsee gekommen sind, hatten wir uns vorher nicht wirklich nach alternativen Freizeitaktivitäten umgesehen. Aber ich glaube, dass in der Ecke nicht viel los ist, wenn man keinen Wassersport betreibt. Eckernförde liegt schön und das Städtchen ist ganz ansehnlich, aber nach einem Tag hat man das Interessante gesehen, einschließlich der Bonbonkocherei. Ein kleiner Ausflug nach Schleswig, wo auch nicht viel los ist, und zwei Bekanntenbesuche, nach Kiel und Lübeck, rundeten den Urlaub ab.