Chez les Ch'tis

12. 08. 2011

Eine erste kurze Urlaubswoche hat uns ganz in den Nordosten von Frankreich geführt. Wer sich ein bisschen mit der französischen Mentalität auskennt oder den Film "Chez les Ch'tis" gesehen hat, weiß, dass diese Ecke für die meisten Franzosen die kälteste und unwirtlichste ganz Frankreichs ist, und als Reiseziel absolut indiskutabel. Wir haben sie ganz anders erlebt.

 

Eigentlich hatten wir einen Wanderurlaub in den Südvogesen geplant. Da wir aber sowieso zelten wollten, waren wir in der Ortsplanung recht flexibel. Die Wetteraussichten waren auch wenige Tage vor unserem geplanten Abreisetermin noch fast überall (zumindest in unserem maximalen Entfernungsradius für unser Urlaubsziel von ca. 700km) und besonders auch für die Südvogesen sehr bescheiden. So entschlossen wir uns, ans Meer zu fahren, denn Strand geht auch bei Regen. Umso erstaunter war ich, als ich entdeckte, dass für Calais für die betreffende Woche kein Regen vorausgesagt war. Wir orientierten uns noch etwas weiter südwestlich und fanden in Condette in der Nähe von Boulogne-sur-Mer einen wunderschönen Campingplatz. Ca. 3km vom Strand entfernt mit Waldcharakter.

Wenn man sich wie wir der Nordsee- bzw. Ärmelkanalküste durch Belgien nähert, dann denkt man natürlich, dass diese Richtung Meer unglaublich flache Landschaft in Frankreich so weitergeht. Weit gefehlt. Uns erwartete eine abwechslungsreiche und hügelige, fast schon bergige (deswegen gibt es auch einen Autobahntunnel) Landschaft. Lange Sandstrände und kleinere Klippen – erwähnenswert besonders "Cap gris-nez" und "Cap blanc-nez" mit guter Aussicht zur englischen Küste – wechseln sich ab. Die kleinen Ortschaften und Städtchen verströmen durchaus französischen Flair.

 

Wir verbrachten viel Zeit am Strand. Unternahmen aber auch eine Besichtigungstour durch Boulogne-sur-mer mit Besuch der befestigten Altstadt und der sehr sehenswerten Kathedrale und einen Abstecher an die "graue Nase" (s.o.). Natürlich durften auch die Bar-Besuche und das Einkaufen in einem Hypermarché nicht fehlen. Eine kleine sportliche Einlage war die einstündige "Fahrt" mit einem "Char à voile".

 

Ein Kurzbesuch in Brüssel auf der Rückfahrt rundete die Urlaubswoche ab.

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